Frank Hamm ist Lehrer, Heiler, Helfer und für mich ein wichtiger und wertvoller Mensch, nicht nur um "Ein Kurs in Wundern" besser verstehen und leben zu können.
Ich habe ihn gebeten, mir seine Sicht zum Thema Sexualität und Spiritualität zu zeigen.
Hier ist ein erster Teil. Ich bin gespannt, wohin unsere gemeinsame Reise uns führen wird.
Ich danke Frank von Herzen für seinen unermüdlichen Einsatz für uns alle.
Love Remo
„Für mich ist Sex ein Ausdruck von Liebe und sonst nichts“, sage ich, während ich meiner Partnerin ein wenig gekränkt in die Augen blicke.
In Wahrheit war ich nicht nur ein wenig gekränkt. Ich fühlte mich sehr gekränkt. Und wütend. Irrational wütend. Wie ein kleines Kind, dass noch nicht gelernt hat sein Lieblingsspielzeug zu teilen. Und ich will nicht teilen. Denke ich jedenfalls.
Als wüsste sie, dass mein Satz nur eine hohle Phrase war, bleibt sie ganz ruhig und bestimmt:
“Ist Sex nicht einfach manchmal auch nur animalische Lust?“
Mich würgt es in der Vorstellung, sie könnte allein beim Gedanken an animalische Lust an jemanden anderen denken als an mich.
In diesem Moment ist animalische Lust für mich Sünde, Falsch, Zeichen eines nicht gereiften Geistes.
Und Sünde verlangt nach Strafe, die ich – zivilisiert wie ich bin – nicht in körperlicher Gewalt, sondern durch geistige Überheblichkeit zu vollstrecken suche.
Auf einer tieferen Ebene sitze ich längst nicht mehr am Steuer meines stürmischen Geistes. Das Ego hat meinen Hilferuf vernommen und dankbar die Kontrolle übernommen. Clever, intrigant und gnadenlos greift es nach Moral, Schuld und Erniedrigung und ich lasse es geschehen.
Die Diskussion nimmt Fahrt auf.
Wir unterhalten uns über ein offenes Liebesleben, offene Beziehung und das Recht auf Freiheit. Sex sei eine ganz normale Sache, wie Kaffeetrinken, findet sie.
Ich schnaube mitleidig, merke aber aller Bemühungen zum Trotz zusehends, wie ich an Land verliere, der Diskussion jede Konstruktivität fehlt und ich nur noch Recht haben will. Denn natürlich bin ich nicht so heilig, wie ich tue. Das ist mir klar, denn innerlich fühle ich mich zunehmend hilflos. Als hätte ein schwarzes Loch die Liebe, die ich oft und gerne in meinem Geist beherberge, in sich verschlungen und nur kümmerliche Überreste eines leeren, gedemütigten Wesens zurückgelassen.
Inhaltlich stehe ich auf verlorenem Posten und das weiß ich auch.
Sex war schon alles Mögliche für mich. Sport, Trieb, Bindung, Machtmittel, Rache, Verzweiflung, leidige Pflicht… und auch manchmal Liebe.
Dachte ich jedenfalls. Gerade weiß ich es ehrlich gesagt nicht. Hier und jetzt weiß ich gar nichts mehr. Alles Gelernte scheine ich mit einem Mal vergessen zu haben. Und dessen schäme ich mich.
Seit 6 Jahren übe ich zu diesem Zeitpunkt mit „Ein Kurs in Wundern“. Ein Kurs, der dazu dient, eben die Blockaden zu entfernen, die mich daran hindern die Allgegenwart der Liebe wahrzunehmen.
Doch wie ist diese Sache, die wir Sex nennen zu einer solchen Blockade für mich geworden?
Was ist das eigentliche Bedürfnis hinter unserem Wunsch nach Sexualität und wie sieht Gott die ganze Angelegenheit? Und warum fühle ich mich gerade so verdammt machtlos in Gegenwart meiner stürmischen Gefühle?
Der Kurs in Wundern nun sagt:
"Wer nicht Gott in allen Dingen sieht, sieht überhaupt nichts."
Und da „nichts“ für niemanden ein akzeptabler Bewusstseinszustand ist, greife ich nach jedem Strohhalm, um dem „Nichts“ Bedeutung zu geben.
Doch nun wurde diese Bedeutung angegriffen und die Angst ist frei.
Denn eine bedeutungslose Welt erzeugt Angst.
In der Situation wusste ich es nicht, ich hielt mich für gekränkt, eifersüchtig, angewidert.
Doch war das nur das Theater, dass ich mich schon mein ganzes Leben vorspiele, um den wahren Grund meines Leidens unbearbeitet in der Tiefe meines Geistes vor sich hin existieren zu lassen.
Ich weiß nicht, wer ich bin. Ich sehe Gott nicht in allen Dingen und daher sehe ich überhaupt nichts. Und muss daher fürchten selbst ein NICHTS zu sein.
Die Fassade hält, solange ich an das Theater glauben kann, dass ich mir selbst aufgebaut habe.
Solange die Welt mich für etwas Besonderes hält, kann ich es aushalten. So lange ist die Angst beschwichtigt.
Doch nun wurde ich ausgetauscht.
Eine Scheinidentität ist geplatzt und ich fühle die drohende Hand der Bedeutungslosigkeit, die in namenloser Angst nach meinem Herzen greift.
Und so gerate ich in Panik, beginne mich zu verteidigen und anzugreifen, während ich -zunächst unbemerkt- der Angst immer mehr Nährboden gebe. Mich selbst ausblute, indem ich Zuflucht in der Dunkelheit suche.
Wahre, ewige, allgegenwärtige Liebe ist das Einzige, dass in der Lage ist, die Angst vor dem „Nichts“ zu heilen. Denn in ihr klingt die Erinnerung an meine wahre Bedeutung. An unsere wahre Identität.
Ohne Liebe habe ich nichts davon. Und das macht Angst.
Suche ich Liebe im Sex, werde ich weiter ein Sklave der Angst sein. Ein Sklave, der seine eigene Bedeutung in der Sexualität sucht.
Doch ist Sex weder allgegenwärtig noch unendlich. Obwohl sich der kollektive Mensch alle Mühe gibt, ihn in diese Richtung auszudehnen.
Dieses Spiel hat keine Gewinner.
Denn was wir lernen dürfen, ist, dass die Liebe, die uns Identität und Sicherheit schenkt, nichts Besonderes ist.
Im Gegenteil. Sie ist allgegenwärtig. Gleichermaßen in allem, was ist, überall maximal und völlig ohne Besonderheit.
Doch was ist die Lösung? Auf Sex zu verzichten?
Nun, wenn das wohl gelänge ohne sich in immer tiefere und düsterere Phantasien zu verstricken, dann könnte es wohl eine Lösung sein.
Leider zeigt es sich immer wieder, zu welch finsteren Auswüchsen solch unterdrückte Phantasien heranreifen können.
So lange wir das Gefühl haben, wir müssten etwas opfern, dass einen Wert für uns hat, werden wir nicht wahrhaft loslassen, sondern das Gefühl haben, um etwas Wichtiges betrogen worden zu sein. Dies kann kein Nährboden für echte Heilung sein.
Freiheit erreichen wir, wenn Sex bedeutungslos für uns wird.
Wenn wir ihn weder als Sünde noch als Erlösung betrachten lernen.
Bewusstes Fasten mag da für manche eine Lösung sein. Doch für andere mag auch das genaue Gegenteil der Fall sein. Vor allem braucht dieses Thema Ehrlichkeit, Achtsamkeit und Geduld.
Zusammenfassend lässt sich nur eines mit Gewissheit sagen: Sex ist nie das, nach dem wir wirklich suchen. Wir suchen nach Liebe. Nach allgegenwärtiger, ewiger, bedingungsloser Liebe. Und wenn wir finden, was wir wirklich suchen, wird alles andere ganz von selbst an Bedeutung für uns verlieren.
Sehen wir dies und leben dennoch, wie es uns beliebt. Opfere nicht, was dir wichtig ist, doch belüge dich auch nicht. Räume Dir die Zeit ein, wahre Liebe überall zu finden. Bete, Meditiere, gebe Gott Raum in deinem Leben, indem du über eine Zeit des Tages IHN deine Bedürfnisse befriedigen lässt.
Nur in SEINER Gegenwart, werden alle Götzen mit der Zeit ihre Anziehung und Bedeutung auf Dich verlieren. Ich betone, dass dies meist Zeit braucht.
Und in dieser Zeit: Vergib dir, dass du übst. Vergib dir deine verbleibenden Bedürfnisse. Nutze das Leid zu deiner Erlösung, indem du es immer tiefer sehen lernst, wie es ist:
Als logische Konsequenz des Versuchs die Liebe zu etwas Vergänglichem, begrenzten zu machen. Als Preis, denn ich immer zahlen werde, wenn ich auf meine eigenen ewigen Sehnsüchte mit diesem Versuch antworte.
Und Ich?
Seit jenem Tag sind 2 Jahre vergangen und ich übe. Ich habe Gott mehr Zeit in meinem Leben eingeräumt, meine Gebete sind intensiver und meine geistigen Erfahrungen schöner und mein Umgang mit Sexualität heilt.
Wenn es dich interessiert freu ich mich, dir in wenigen Wochen mehr darüber zu erzählen.
Kommentare
I agree with him
I just read Frank Hamm article you shared. And yes I agree with him. Still I am in a process of reconciling all opposites like the symbol of uroboros is representing. And although sex might have no meaning so that we can stay free from expectations and find all we need directly within, it has all meaning at the same time because it is the action of embracing and honoring myself ( through the different shape of the sexual partner ) inside the dream of separation.
But it helped me a lot to remember that ultimately it has no meaning at all as all is illusion and therefore unreal. So thank you very much for sharing this text.
And it made me realize that I am too serious about that holy side of mutual celebration and that Sex is not to be taken sooo seriously either.
It is an art to give meaning and to let go of it at the same time. The same art is invited to apply to any apparent opposition. For example giving meaning to winning to loto and at the same time removing any meaning from it as I know it is one possible way among an infinity of other possibles ways to manifest my true nature.
Manhood also needs to reconnect with its yin side and women are a good tool to help them. Actually even women lost their yin side in a society that push to fight to be respected.. you are participating in restoring the Yin Yang balance through your massages. Thank you in the name of all women
I have had a beautiful invitation yesterday while meditating and it is to make every inhale feel like God kissing me and every exhale like me kissing Him in return (meaning kissing him as all Creation ) and this opposite movement melts into Divine Identity and Unity
Übersetzung
Ich stimme mit ihm überein
Ich habe gerade den von Dir geteilten Artikel von Frank Hamm gelesen. Und ja, ich stimme mit ihm überein. Ich bin immer noch in einem Prozess der Versöhnung aller Gegensätze, wie das Symbol des Uroboros es darstellt. Und obwohl Sex keine Bedeutung haben mag, damit wir frei von Erwartungen bleiben und alles, was wir brauchen, direkt in uns finden können, hat er doch gleichzeitig eine Bedeutung, weil es die Handlung ist, mich selbst zu umarmen und zu ehren (durch die unterschiedliche Form des Sexualpartners) innerhalb des Traums der Trennung.
Aber es hat mir sehr geholfen, mich daran zu erinnern, dass es letztendlich überhaupt keine Bedeutung hat, da alles Illusion und daher unwirklich ist. Vielen Dank, dass Du diesen Text geteilt hast.
Und er hat mir klar gemacht, dass ich diese heilige Seite des gegenseitigen Feierns zu ernst nehme und dass Sex auch nicht sooo ernst zu nehmen ist.
Es ist eine Kunst, Sinn zu geben und ihn gleichzeitig loszulassen. Dieselbe Kunst kann auf jeden scheinbaren Gegensatz angewendet werden. Zum Beispiel dem Lottospiel eine Bedeutung zu geben und ihm gleichzeitig jegliche Bedeutung zu nehmen, da ich weiß, dass es nur ein möglicher Weg unter unendlich vielen anderen Möglichkeiten ist, meine wahre Natur zu manifestieren.
Auch die Männer müssen sich wieder mit ihrer Yin-Seite verbinden, und Frauen sind ein gutes Werkzeug, um ihnen dabei zu helfen. Eigentlich haben sogar Frauen ihre Yin-Seite in einer Gesellschaft verloren, die darum kämpfen muss, respektiert zu werden. Du trägst dazu bei, das Yin-Yang-Gleichgewicht durch Deine Massagen wiederherzustellen. Ich danke Dir im Namen aller Frauen.
Ich hatte gestern beim Meditieren eine wunderbare Einladung, und zwar so, dass sich jedes Einatmen so anfühlt, als würde Gott mich küssen, und jedes Ausatmen so, als würde ich ihn im Gegenzug küssen (was bedeutet, dass ich ihn wie die gesamte Schöpfung küsse), und diese entgegengesetzte Bewegung verschmilzt mit der göttlichen Identität und Einheit. (Jelila)
Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)
Ein Kurs in Wundern mit Frank Hamm
Das unglaubliche Potenzial von Liebe und Beziehung
Ein Kurs in Wundern lehrt immer wieder, dass dein Bruder/Schwester alles ist, was Du für die Erlösung brauchst. Nutzen wir gemeinsam diese Gelegenheit!